Auszeichnung für die leise Kämpferin und den starken Sepp

Christa Gerdes und Sepp Bengler erhalten die höchste Auszeichnung für Gewerkschafter: die Hans-Böckler-Medaille.

Josef Bengler und Christa Gerdes
Diese Metallerin und dieser Metaller sind ausgezeichnet: Auf der 69. Bezirkskonferenz der IG Metall Bayern in Unterhaching ehrte sie Bayerns DGB-Chef Matthias Jena mit der Hans-Böckler-Medaille. Jena: „Solche Vorbilder brauchen wir, denn Gewerkschaften leben vom Engagement ihrer Mitglieder, vom Engagement der Kolleginnen und Kollegen.“ Die Hans-Böckler-Medaille ist die höchste Auszeichnung, die der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaften vergeben.
Das sind die Ausgezeichneten:
Christa Gerdes stammt aus einer regelrechten Gewerkschafter-Familie. Ihr Vater: einst bei Thyssen beschäftigt und bis heute Metaller. Der Onkel: Betriebsrat. Und Christa selbst: Nicht laut, aber durchsetzungsstark.
Bereits mit 15 Jahren ist Sepp Bengler in die Gewerkschaft eingetreten. Seine Wurzeln: die Maxhütte. „Die hat nicht nur guten Stahl, sondern auch gute Gewerkschafter macht“, sagte Matthias Jena. Nach Sepp Benglers Wechsel zu BMW wurde er sofort Betriebsrat – und sammelte in seinem Gewerkschafter-Leben nicht nur viele Ämter, sondern vor allem auch viele Erfolge.
Benglers besonderes Anliegen: viele Gewerkschaftsmitglieder und ein hoher Organisationsgrad als Grundlage, um die Arbeit im Betrieb für Beschäftigte besser zu machen. Das tat der heute 62-Jährige als Vorsitzender der Jugendvertretung, Betriebsrat der Maxhütte – wo er sich einen leidenschaftlichen und erbitterten Kampf um die Schließung führte -, Vorsitzender der Vertrauensleute-Ausschüsse in Geschäftsstelle, Bezirk und beim Vorstand, Ortsvorstand, freigestellter BMW-Betriebsrat in Regensburg, später Vize-Betriebsratschef bis hin zum Beirat der IG Metall.
Der DGB-Chef lobte insbesondere Sepp Benglers Einsatz auf Seminaren und in der Schulung: „Kolleginnen und Kollegen beschreiben dich als einen Menschen mit ‚Harter Schale und weichem Kern‘. Man könnte fast sagen, ein echter Oberpfälzer eben, der immer eine offene Tür und ein offenes Ohr hat und den man gerne um Rat fragt“, sagte Jena.